Shahida brachte als Aktivistin das Apartheid-Regime zu Fall, aber nimmt keine Ehrungen von aktuellen Regierungen an.

Shahida Issel wuchs mit der Apartheid auf. Ihre Familie wurde zwangsumgesiedelt, aus dem berüchtigten District 6, der anschließend dem Erdboden gleichgemacht wurde. Sie heiratete jung und gegen den Willen ihrer Eltern einen der führenden Anti-Apartheid-Aktivisten. Gemeinsam bauten sie die United Democratic Front auf. Shahida und ihr Mann wurden beide mehrfach inhaftiert. Folter, regelmäßige Hausdurchsuchungen, ermordete Genossen – all das hat Shahida nicht verbittern lassen.

Kali baut Öko-Genossenschaften auf und ist ein gefragter Stratege der Black Power Bewegung der USA.

Kali Akuno erzählt von seiner Kindheit im Los Angeles der 1980er, wo er erlebte, dass Armut und Drogen genauso zerstörerisch für die Schwarze Community waren, wie der “war on drugs” der US-Regierung. Seine Eltern standen den Black Panthers nahe, er schloss sich schließlich dem Malcolm X Grassroots Movement an. Mit diesem kam er nach Jackson, Mississippi, wo er half eine lokale Ikone der Bürgerrechtsbewegung zum Bürgermeister zu machen. Die so angestoßenen Pläne, die lokale Wirtschaft genossenschaftlich und ökologisch umzubauen, setzt er nun selbst in die Tat um: Cooperation Jackson.

Marlene unterstützt die Revolution in Rojava und war vor Ort als diese den selbsternannten „Islamischen Staat“ besiegte.

Marlene Sonntag fand in der kurdischen Revolution, auf formell syrischem und irakischem Staatsgebiet, die konkreteste Verwirklichung ihrer Ideale. Während der Film entstand, war sie als Journalistin vor Ort, als der irakische Geheimdienst sie plötzlich verhaften und verhören ließ. Nach einigen Wochen konnte sie zurück nach Deutschland, von wo aus sie sich weiter für den Demokratischen Konföderalismus engaiert.

Judith organisierte den großen Protest am 10. Oktober ‘89 mit, saß später am „Runden Tisch“ und für die Vereinigte Linke im Bundestag.

Judith Braband folgte zunächst ihren Eltern und wurde jung Stasi-Informantin. Wenige Jahre später vollzog sie eine „Kehrtwende um 180 Grad“ und ging in die linke Opposition. Die von ihr mitinitiierten Proteste ‘89 überraschten sie selbst in ihrer Größe. Überrascht wurde sie auch von vielen der nachfolgenden Entwicklungen – hatte sie sich doch für einen anderen, besseren Sozialismus eingesetzt. Nach einem kurzen Ausflug in den Bundestag baute sie im wiedervereinigten Deutschland das Haus für Demokratie und Menschenrechte mit auf.

Camila organisierte feministische Millionen-Demos in Chile mit und dann die landesweiten Proteste, die zu einer neuen Verfassung führten.

Bis hinein in die eigene Familie wurde Camila geprägt, von dem autoritären Neoliberalismus, der seit der Pinochet-Diktatur das Land prägt. Im Interview erzählt Camila von ihrer Emanzipation von der Familie, wie auch von dem eigenen Wettbewerbsdenken. Ihre persönliche Befreiung ist eng verknüpft mit der großen Welle feministischer Proteste, die Lateinamerika in den letzten Jahren erfasste: „Am Ende brannte das ganze Land. Und es war wunderschön.“